Noch immer werden seelische Leiden und Erkrankungen nicht gut genug erkannt. Auch wenn Ärzte inzwischen solche Diagnosen durchaus stellen, setzen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu wenig auf die wichtigen Präventionsangebote. Laut einer Bekanntgabe der Krankenkasse DAK hatten die Fehltage im Job aufgrund seelischer Erkrankungen im Jahr 2016 ihren Höchststand.

Demnach brachten es 100 Versicherte auf rund 246 Fehltage im Jahr 2016 wegen psychischer Erkrankungen. Auffällig hierbei ist, dass mehr Frauen davon betroffen waren. So hatten weibliche Arbeitnehmerinnen rund 60 Prozent mehr Fehltage, als ihre männlichen Kollegen.

Im Vergleich zu 1997 mit 77 Tagen hat sich der Krankenstand im Laufe der letzten 30 Jahre verdreifacht. Die psychischen Erkrankungen hatten 2016 einen Anteil am Gesamtkrankenstand von 17 Prozent. Dies stellt ein Plus von einem Prozent zum Vorjahr dar.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Arbeitgeber mit einem hohen Krankenstand bei den Mitarbeitern zu kämpfen haben. Psychische Erkrankungen als Ursache sind allerdings nicht nur im privaten Bereich zu suchen. Auch das Arbeitsleben hat hierbei einen hohen Anteil. So können Arbeitgeber ihre MitarbeiterInnen tatsächlich aktiv unterstützen. Am besten ist dies möglich, indem sie präventive Angebote unterbreiten. Diese werden inzwischen immer mehr angenommen – von Frauen und Männern.

Interessant ist auch, dass die seelischen Leiden bei den Frauen im Jahr 2016 erstmals den ersten Platz belegten. Bei Männern wird dieser durch Muskel-Skelett-Erkrankungen eingenommen – so wie es im Jahr davor auch gewesen ist. Bei Frauen stehen diese auf Platz zwei. Männer fehlten 2016 aufgrund der Muskel-Skelett-Erkrankungen auf 100 Versicherte 329 Tage, Frauen 308.

Übrigens können Arbeitgeber ihre MitarbeiterInnen auch im Bereich der Muskel-Skelett-Erkrankungen unterstützen. Hierfür sind finanzielle Anreize möglich, wenn die Frauen und Männer sich in einem Fitnessstudio anmelden oder auch ein Fitnessraum im Unternehmen. Ergänzend gibt es auch noch einige andere Beispiele, damit die Arbeitgeber ihre Angestellten unterstützen können. Anregungen geben in der Regel auch die Krankenkassen gern.

 

Was auffällig ist

 

Aber es gibt auch Auffälligkeiten im Bereich der psychischen Erkrankungen. Pro 100 Beschäftigte entfallen auf diesen Bereich 246 Fehltage. Hierdurch ist ein neuer Höchststand erreicht worden.

Bezeichnend ist allerdings, dass der Anteil der betroffenen Personen leicht zurückgegangen ist, wenn man diese Daten mit denen aus dem Vorjahr vergleicht.

Auch wenn nun weniger Menschen von psychischen Erkrankungen betroffen sein mögen, so verlängert sich aber offensichtlich die Dauer der Krankschreibungen.

Während es 2015 noch durchschnittlich 35 Krankheitstage gewesen sind, stiegen diese im Jahr 2016 auf 38 Tage im Schnitt an.

Hier können Arbeitgeber ansetzen, indem sie ihren MitarbeiterInnen entsprechende Angebote unterbreiten. Möglich sind hier Entspannungsübungen in der Mittagspause oder eigene Zeiten, die den MitarbeiterInnen eigens für eine begleitete Einheit Entspannungs-Trainings eingeräumt werden.

 

Woran die Menschen erkranken

 

Depressionen waren die Ursache für 114,4 Fehltage, die auf 100 Menschen, die bei der DAK versichert waren, entfallen sind. Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen folgten mit 45,5 Tagen. Burnout als Krankheitsursache stagnierte in seiner Entwicklung bei 4,3 Tagen. Übrigens hatte diese Diagnose ihren Höchststand im Jahr 2010 erreicht. Hier entfielen 10,2 Tage auf 100 Versicherte.

Die DAK erklärte auch, dass sich die Arbeitnehmer in Deutschland insgesamt weniger häufig krankmelden würden. Somit ist der Gesamtkrankenstand von 4,1 Prozent auf 3,9 Prozent gesunken.

Auch hierbei ist eine Prävention möglich. Die Arbeitgeber können den MitarbeiterInnen Beratungsangebote vorstellen oder buchen. Aufmerksam sein sollten die Arbeitgeber, dass die ArbeitnehmerInnen sich weniger krankmelden. Das hängt oftmals mit der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zusammen. Diese kann häufig die Ursache für psychische Erkrankungen sein oder das Entstehen dieser fördern. Auch ist es möglich, dass sich solche Krankheiten verschlimmern. Aus diesem Grund lohnt sich die aktive Auseinandersetzung mit Präventionsangeboten zur Unterstützung der MitarbeiterInnen.

 

Weitere Fakten

 

Im Jahr 2016 sind mehr als die Hälfte der Krankheitstage auf drei Arten von Krankheiten entfallen. Hierbei standen die Rückenleiden und weitere Muskel-Skelett-Erkrankungen auf Platz eins. Mit diesen Diagnosen sind 22 Prozent der Fehltage, also jeder fünfte Tag, begründet worden.

Platz zwei ist von den psychischen Erkrankungen belegt worden. Der Gesamtanteil am Krankenstand liegt hier bei 17 Prozent, ein Plus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den dritten Platz mit etwa 15 Prozent belegen übrigens Schnupfen und Erkältungskrankheiten.

Das Berliner IGES Institut hat für diese aktuelle Analyse des Krankenstands eine Auswertung der Daten von 2,6 Millionen Versicherten bei der DAK, die erwerbstätig sind, vorgenommen.

 

Fazit

 

Die Statistik der DAK zeigt, dass es sich für die Arbeitgeber durchaus lohnt, sich aktiv mit Präventionsangeboten auseinanderzusetzen. Auch ich biete bewusst solche Kurse an. Hierbei lernen die TeilnehmerInnen auch, wie sie sich mit kleineren und unauffälligen Übungen unkompliziert zu jeder Zeit Entspannung verschaffen können. Unterstützend lohnt es sich auch, sich Informationen von den Krankenkassen einzuholen. Diese haben ebenfalls ein Interesse daran, dass die MitarbeiterInnen insgesamt zufriedener, ausgeglichener und weniger krank sind.

Wenn auch du einen Beitrag zu der physischen und psychischen Gesundheit deiner MitarbeiterInnen leisten willst, erstelle ich dir gerne auf Anfrage ein individuelles Angebot. Dabei berücksichtige ich auch deine Vorstellungen und Wünsche sowie die deiner MitarbeiterInnen.

 

 

 

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